Allein zu Weihnachten, allein zu Silvester. Die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel sind für Singles manchmal eine Herausforderung. Wie manche von Euch bestimmt schon erfahren (und vielleicht auch gesehen) haben, wurde im ORF ein Interview ausgestrahlt, in dem ich genau zur Frage, was man denn tun kann, wenn man allein ist zu Weihnachten, ein paar Tipps geben durfte.
In dem Interview wurde ich auch gefragt, was man eigentlich zu tun kann, wenn man allein ist an Silvester. Die Antwort darauf wurde leider nicht gezeigt, daher würde ich euch gern einen Tipp aus dem Weihnachtsinterview auch für Silvester mitgeben:
Bedenkt mal, wie und was Silvester eigentlich ist. De facto ist es nämlich die längste Zeit „warten bis es endlich so weit ist.“
Da wird am frühen Abend begonnen mit kochen, spielen, fernsehen, trinken usw. Nicht immer macht dieses Hinfiebern auf Mitternacht wirklich großen Spaß und ehrlich gesagt sind manche schon davor lieber am Einschlafen. Und dann? Um 23.50h fangen die ersten an Raketen zu schießen und um Mitternacht ist der gefürchtete Zeitpunkt da – alle küssen sich, nur die Singles stehen allein herum. Glück hat, wer noch andere Singles dabei hat und zumindest diese abbusseln kann. Pech, wer in einer Gruppe von Pärchen feiert. Der steht nämlich ganz doof da, bist alle fertig geküsst haben und sich dann „erbarmen“. 🙂
Dann wird noch auf das Feuerwerk gestaunt und großes Ah und Oh geliefert. Auch da verglühen die letzten Raketen spätestens um 20 nach 12. Und ehrlich gesagt – das war Silvester. Etwa 4 Stunden warten und dann 20 Minuten feiern. Von diesen 20 Minuten sind – wenn überhaupt – 5 Minuten eine Herausforderung, nämlich die Zeit, wo sich alle küssen.
5 Minuten – wie oft in deinem Leben hast du schon 5 Minuten verbracht, ohne dass es dich auch nur annähernd beschäftigt oder gar traurig gemacht hat?
Gestern habe ich meine 87jährige Nachbarin besucht und einen völlig neuen Aspekt auf die Feiertage bekommen. Diese Frau hat 3 Kinder, 7 Enkerl und wenn ich mich richtig erinnere noch mal 11 Urenkerl. Auf jeden Fall eine riesengroße Familie. Aber wie feiert sie Weihnachten? Zu meiner Überraschung nicht mit der Familie, sondern allein. Ich war ganz erstaunt und fragte sie, ob sie das nicht traurig macht und warum sie sich so entschieden hat.
Meine Nachbarin meint, Weihnachten ist ein Fest der Liebe. Da möchte sie auch an alle denken, die in irgendeiner Form Liebe in ihr Leben gebracht haben. Deshalb trinke sie nur am Nachmittag einen Kaffee mit ihren Kindern und fahre dann wieder heim, wo sie sich ihren Gedanken an die menschlichen und tierischen Lieben ihres Lebens für ein paar Stunden hingibt. Und dankbar ist.
Mich hat dieser Gedanke unglaublich berührt und wollte ihn unbedingt mit euch teilen. Auch für alle, die sich vielleicht jetzt schon vor Silvester fürchten. Wie wäre es denn, wenn ihr euch in den 5 ersten Minuten des neuen Jahres ganz bewusst zurückzieht und diese kurze Zeit dafür nutzt, um an all die schönen Dinge zu denken, für die ihr dankbar seid. Im Vergleich zum typischen „ich habe zuwenig, ich bin allein, ich bin immer noch single“-Kopfblabla fühlt sich das unfassbar satt und reich an. Was für eine Krone, die wir uns aufsetzen! Wie entwickelt sich wohl ein ganzes Jahr, wenn man so beginnt?
Oft hat man so den Eindruck, die großen Gurus dieser Welt sind unerreichbar und weit weg.
Ich glaube, ich hatte Glück – ich wohne neben einem. Und dafür werde ich heuer unter anderem auch dankbar sein um Mitternacht.
Ganz viel Herz & Mut für dich!
Sabine